Das Wassersystem in Wohnmobil und Wohnwagen – Das Wichtigste im Überblick

Bad und Küchenblock gehören längst zur Standardausrüstung im Reisemobil oder Wohnwagen. Damit jederzeit ausreichend kaltes oder warmes Wasser aus dem Hahn fliesst, ist im Fahrzeug ein ausgefeiltes Wassersystem verbaut. Dabei lassen sich einzelne Zubehörteile nachrüsten oder ersetzen. Wir stellen dir ein solches Wassersystem mit allen wichtigen Komponenten vor.

Wassertanks

Dia Auswahl an Wassertanks ist so vielfältig wie die Modellpalette der Caravan-Hersteller. In Wohnwagen wird das Frischwasser entweder ein einem Kanister mitgeführt oder in einem Wassertank transportiert. Dieser ist fest verbaut oder mobil. Fahrbare Tanks sind mit Rollen ausgestattet, sodass sie bequem zur Wasserstelle gezogen werden können. Festverbaute Behälter befüllen Sie zum Beispiel über einen Wasserzulauf aussen am Fahrzeug.

Das Volumen hängt unter anderem von der Caravan-Grösse ab. Kleine Tanks fassen rund 25 Liter, die Kapazität grosser Wassertanks beträgt bis zu 70 Liter. In einigen Wohnwagen-Modellen ist der Festtankt unterflur verbaut, isoliert und beheizt. Der Einbauort kann aber auch im Sitzkasten oder unter dem Spülbecken sein.

Bei Wohnmobilen befindet sich das saubere Wasser meist in einem fest verbauten Wassertank. Diesen befüllen Sie über einen Aussenfüllstutzen. Je nach Platz im Wohnmobil kann der Tanke etwa 40 bis 200 Liter Wasser fassen.

Alle Wassertanks oder Kanister müssen aus hochwertigem, trinkwasserechtem Material bestehen.

Wasserpumpen

Das Wasser wird aus dem Tank über ein Leitungssystem in den Warmwasseraufbereiter und zu den Entnahmestellen im Fahrzeug gepumpt. Die Wasserpumpe sorgt dafür, dass das Wasser überhaupt durch die Leitungen fliesst. Im Camping-Bereich haben sich zwei verschiedene Pumpen bewährt.

Die Tauchpumpe hängt direkt im Wassertank. Sobald Sie einen Wasserhahn im Fahrzeug öffnen, startet ein Mikroschalter im Hahn die Pumpe und das Wasser fliesst Die Tauchpumpe wird hauptsächlich in Wohnwagen verwendet.

In Reisemobilen dagegen kommen häufiger Druckwasserpumpen zum Einsatz. Sie können an einer beliebigen Stelle in das Wassersystem eingebaut werden und halten einen konstanten Druck in den Leitungen aufrecht. Wird der Wasserhahn geöffnet, sinkt der Druck und die Pumpe springt an. Druckpumpen sind in der Regel leistungsstärker als Tauchwasserpumpen – aber auch teurer. Dafür halten sie meist länger. Einzelteile können leicht repariert oder ersetzt werden. Im Gegensatz zur Tauchpumpe hat die Druckwasserpumpe einen entscheidenden Nachteil: Ist das System nicht dicht, kann der gesamte Wassertankt leer gepumpt werden und sich im Caravan verteilen.

Tipps zur Wasserpumpe

  • Wenn Sie in Ihrem Fahrzeug duschen möchten, sollte die Wasserpumpe mindestens zehn bis zwölf Liter Wasser pro Minute fördern
  • Vermeiden Sie bei einer Tauchpumpe, dass diese längere Zeit trocken läuft: Die Pumpe kann überhitzen und komplett ausfallen
  • Reinigen Sie regelmässig den Vorfilter Ihrer Druckpumpe

Wasserleitungen und Schläuche

In trinkwasserechten Schläuchen wird das Frischwasser in beiden Kreisläufen (warm und kalt) transportiert. Heisswasser-Schläuche sind in der Farbe rot oder in Farbkombinationen, die Schläuche für das Kaltwasser in der Farbe blau erhältlich. Die Leitungen werden so verlegt, dass sie gut zugänglich sind. So können undichte Stellen schnell ausgemacht und behoben werden.

Das Schmutzwasser fliesst meist über einen Spiral- oder Wellenschlauch ab. Dieser wird zum Beispiel über einen Schraubverschluss an einen Abwassertank oder -kanister gekoppelt.

Tipps für Wasserleitungen

  • Lecks in Schläuchen und Leitungen treten seltener auf, wenn Sie Abzweigungen im Leitungssystem vermeiden
  • Prüfen Sie die Leitungen regelmässig auf undichte Stellen
  • Unterbrechen Sie die Stromzufuhr der Wasserpumpe mit einem separaten Hauptschalter, sobald Sie Ihr Fahrzeug verlassen.
        Dann springt die Druckpumpe auch bei einem möglichen Leck in der Leitung nicht unbemerkt an.

Warmwasserbereiter

In den meisten Wohnwagen und Reisemobilen ist ein Gerät für die Warmwasserbereitung in das Wassersystem integriert. Je nach Bedürfnis gibt es verschiedene Warmwasserbereiter im Fahrzeug. Welcher für Sie infrage kommt, hängt davon ab,

  • wie viel Wasser benötigt wird
  • wie schnell es zur Verfügung stehen soll
  • welchen Engergieträger verwendet wird

 

Therme

Eine Therme nutzt die bereits vorhandene Heizungswärme im Wohnwagen, um das Wasser zu erhitzen. Damit sparen Sie Energie und es ist immer warmes Wasser zur Verfügung, wenn Sie heizen. Läuft die Heizung nicht, erwärmen Sie das Wasser mit einem Elektroheizstab. Eine Therme kann Sie vom Fachmann auch nachträglich mit wenig Aufwand in das Wohnmobil eingebaut werden.

Boiler

Boiler haben ein grösseres Fassungsvermögen als Thermen. Wird im Caravan die Dusche benützt, dann bietet sich ein Boiler mit einem Volumen ab Zehn Litern Inhalt an. Diesen können Sie sowohl in Reisemobilen als auch in Wohnwagen einbauen. Boiler lassen sich entweder nur mit Strom, nur mit Gas oder im Mischbetrieb Gas/Strom betreiben.

Kombigeräte

Mit einem Kombinationsgerät aus Heizung und Warmwasserbereiter steht immer ein warmes Fahrzeug und gleichzeitig ausreichend heisses Wasser zur Verfügung. Der integrierte Wasserbehälter fasst zehn Liter. Eine solche Combi-Heizung ist ein echtes Multitalent: Beide Funktionen lassen sich gemeinsam oder unabhängig voneinander betreiben. Ausserdem spart man so Platz und Gewicht im Fahrzeug. Egal., ob Wohnwagen oder Reisemobil – Kombigeräte eignen sich für beide Fahrzeuge. Für Wohnmobile, die mit Diesel fahren, bietet Truma spezielle Dieselvarianten an.

Tipps zu Warmwasserbereitern

  • Eine Therme fasst rund fünf Liter und eignet sich bestens, wenn Sie warmes Wasser nur zum Hände waschen und Zähne putzen benötigen
  • Warmwasserbereiter und alle Zuleitungen müssen vor der Überwinterung geleert werden. Manche Modelle wie die Truma Combi Heizungen haben ein
        Ablassventil integriert, das bei Frostgefahr (ca. 3C) den Inhalt des Behälters automatisch entleert.

Abwasser- und Fäkalientank

Wie bei den Frischwassertanks gibt es auch für das Abwasser mobile Tanks und Kanister sowie fest eingebaute Tanks. Letztere sind entweder unter dem Fahrzeug, im Fahrzeuginnern oder im Doppelboden verbaut. In den Abwassertanks läuft das leicht verschmutzte Grauwasser, wie es beim Händewaschen, Duschen oder Spülen entsteht.

Auf Campingplätzen gibt es spezielle Entsorgungsstationen für Schmutzwasser. Mobile Tanks und Kanister bringt man selber zur Entsorgungsstation und entleert sie dort. Bei fest verbauten Abwassertanks stellt man sein Fahrzeug an der gekennzeichneten Stelle ab, schliesst einen Abwasserschlauch am Abflussstutzen an und führt diesen zum vorgesehenen Bodenabfluss. Anschliessend öffnet man das Ablassventil des Grauwassers.

Tipps zum Abwasser- und Fäkalientankt

  • Reinigen Sie den Abwassertankt regelmässig mit chemischen Reinigern aus dem Fachhandel
  • Mittel nicht länger als vom Hersteller angegeben einwirken lassen, damit das Material von Leitungen und Tank nicht angegriffen wird
  • Verschiedene chemische Zusätze im Fäkaltank verhindern unangenehme Gerüche

Worauf muss ich bei der Trinkwasserhygiene beim Campen achten?

Trinkwasser im Wohnwagen oder Wohnmobil ist praktisch und es ist so ziemlich das Erste, was man vermisst, wenn man von zu Hause weggefahren ist. Wasser begleitet einem den ganzen Tag, man braucht es zum Trinken, zum Duschen, zum Zähneputzen, zum Abwaschen, Tisch reinigen, Hände waschen und vielen mehr.

Was muss ich für die Reise vorbereiten?

Meist ist es ja so, dass Wohnwagen und Wohnmobile für längere Zeit gelagert waren. Zeit, in der sich das Restwasser im Tank und in den Leitungen einem ungesunden Zustand genähert hat.

Der Tank sollte also nie ohne gründliche Reinigung mit Frischwasser aufgefüllt werden. Es ist aber auch nicht nötig, alles hysterisch zu desinfizieren. Frei nach Paracelsus: „Ein jeglich Ding an sich ist kein Gift, allein die Dosis machts.“ Die Lösung heisst: Verdünnen – oder anders ausgedrückt: gut durchspülen.

Mi dieser Methode kann nicht für jede Wasserinstallation in einem Wohnmobil oder Wohnwagen eine Garantie geben, denn die Lagerung und das Alter von Leitungen und/oder Tank spielen auch eine Rolle. Aber folgende, einfache Handhabung genügt in der Regel für die Reinigung vor Gebrauch.

 

Wie reinige ich den Wassertank im Wohnmobil oder Wohnwagen richtig?

  1. Mit sauberem Wasser und einem Tuch auswischen. Die Rückstände sind meist etwas rötlich. Das kommt vom Rost aus den Leitungen, welcher sich abgesetzt hat. Der Tank kann aber auch sandig sein – je nachdem, wo der Tank jeweils aufgefüllt wurde.
  2. Wassertank halb füllen, Wasser aufwühlen und wieder ablassen
  3. Punkt 2 wiederholen. Danach ist das Wasser im Tank absolut gereinigt zum Zähneputzen, Duschen etc. Nach weiteren zwei Durchspülungen ist dann auch das Wasser zum Trinken geeignet.
  4. Fakultativ zur gründlichen Reinigung können auch Tankreiniger eingesetzt werden. Zum Beispiel Schleimpur oder H11 Plus. Muss man nicht, kann man.
     

Wie reinige ich die Wasserleitungen im Wohnmobil oder Wohnwagen richtig?

  1. Den Wassertank halb mit Wasser auffüllen und über den Wasserhahn wieder ablaufen lassen, bis der Tank leer ist. Achtung: Pumpe nicht trocken laufen lassen! Das hat zwei Effekte: erstens testet man so gleich, ob die Wasserpumpe noch betriebsfähig ist und zweitens spült man die Leitungen gut durch und sieht so, ob die Anschlüsse noch dicht sind.
  2. Für eine gründliche Reinigung gibt es so genannte Wasserkonsvervierungsmethoden:
  3. Silberioden
    Silberioden darf man in Deutschland neuerdings zwar nicht mehr für die Aufbereitung für Trinkwasser nutzen. Auch hier gilt: die Menge macht’s. Lieber Silberioden einsetzen als einen Infekt über das Trinkwasser einfangen. Diese Methode bewährt sich besonders bei Auslandaufenthalten, wo durch hohe Temperatur und fraglicher Wasserherkunft ein erhöhtes Risiko besteht.

    Chemiefreie Filter, so kommt nur sauberes Wasser in den Tank.

    c. UV-Licht.
    Diese Tauchstrahler hängt man in den Tank. Das ultraviolette Licht tötet Bakterien zuverlässig. Aber der Preis ist auch nicht ganz ohne. Für Abenteurer aber sicher eine effiziente und sichere Lösung.

Tipp:

Es bringt nichts, den Tank und die Leitungen supersauber zu halten, wenn der Wasserschlauch oder die Giesskanne, welche man zum Befüllen verwendet, grün und grau ist. Hier gelten dieselben Regeln. Wir haben alle schon beobachtet, wie der Platz-Nachbar den siffigen Schlauch vom Campingplatz, welcher Stunden an der Sonne lag, einfach in den Wasserstutzen einführt, aufdreht und seinen Tank befüllt. Danach ganz cool etwas Katadyn hinterher – das soll es dann richten. So einfach ist das aber nicht, denn verkeimtes Wasser macht auch ein Silber nicht mehr trinkbar.

 

Worauf muss ich bezüglich Trinkwasserhygiene auf der Reise achten?

Es macht absolut Sinn auch etwas Wasser auf der Reise dabei zu haben. Je nach Reisedauer will man ja auch auf dem Stellplatz die Hände waschen oder einen Kaffee kochen, ohne erst Wasser holen zu müssen.

Aber Achtung: Lassen Sie für die Reise nicht zu viel Wasser in den Tank! Besonders günstigere Wohnwagen oder Reisemobile haben den Wassertank nicht derart gut verbaut, dass er während der Fahrt auch vollgefüllt garantiert in der Halterung bleibt. Zudem wird das WoMo so schnell zu schwer.

 

Worauf muss ich bezüglich Trinkwasserhygiene auf dem Campingplatz achten?

Nicht zu empfehlen ist, auf dem Campingplatz das Wasser von bereitgestellten Schläuchen zu beziehen. Verwenden Sie einen eigenen, gut vorgespülten Schlauch, oder alternativ einen eigenen Kanister oder eine eigene Giesskanne.

Wie lange ist das Wasser im Tank haltbar?

Die Faustregel besagt, dass unbehandeltes Wasser 3 Tage absolut problemlos lagerbar ist. Danach kommt es sehr auf die Umstände an, wie Temperatur, Licht etc. Silberdioden-Netze können viel, aber zaubern können sie nicht. Wir empfehlen daher, wenn der Camper nicht gebraucht wird, das Wasser abzulassen.

Wenn der Wasserkonsum ständig da ist und immer wieder neues Wasser nachgefüllt wird, ist es unbedenklich, insbesondere mit einem Silberionen-Netz, da es immer eine Durchmischung und Bewegung gibt. Bewegung ist wichtig, denn nur so kann das Silberionen-Netz seine volle Wirkung entfachen.

Tipp:

  • Sie können den Tank nach einer langen Lagerung auch mit Kukident 2 Phasen wieder gebrauchsfertig machen. Ein paar Tabletten einen halben Tag einwirken lassen und danach gut durchspülen – fertig. (Und erst noch viel günstiger.)
  • Wenn Tank und Leitungen übel dran sind, dann diese auswechseln lassen.
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